Die Musik von Aggregat zu beschreiben, ist nicht einfach. Kleinste gemeinsame Nenner: Das Cello klingt nie wie ein Cello, alle Stücke sind ohne Gesang (Ausnahmen sind möglich), es ist kein Techno.
Aggregat nennt seine Vorbilder in den Soundscapes von Radiohead, dem verspielten Schlagzeug von Jon Hopkins, dabei fehlt der Bezug zu Philipp Glass und Steve Reich ebenso wenig wie zu Kraftwerk und Jean-Michel Jarre. Passend zum Beethoven-Jahr erschien ein weiteres modernes Märchen in reiner Instrumentalmusik, das zum Zuhören im Konzertsaal oder zum Tanzen in den Clubs einlädt. Massiv treiben die Synthies den Bass nach vorne oder flimmern durch den Raum. Das Cello ist so sehr verfremdet, dass es wie von weit her in einer Industriehalle klingt oder im Tempo des Schlagzeugs geschnitten wird. Gezupft erinnert es an eine gut gesättigte Gitarre. Das Schlagzeug groovt, lädt zum Kopfnicken und Tanzen ein, ist aber nie monoton, sondern plappert mit sich selbst.
Mal komplex, mal vierspurig bilden sie den Rahmen für die erschaffenen Welten der Synthesizer und des Cellos, die so aufeinander abgestimmt sind, wie man es von zwei so unterschiedlichen Instrumenten nie erwarten würde.
Mit klanglichen Experimenten, die das Fundament bilden, schaffen die drei Musiker verlockende Kompositionen, ohne dabei Pop-Klischees zu bedienen. Ungehörte Klänge kombinieren sie innerhalb einer Songstruktur und fügen sie zu einem schlüssigen Ganzen zusammen. Basierend auf Minimalismus verbindet die Musik von Aggregat zeitgenössische Ästhetik mit einem Hauch von klassischer Avantgarde.
2018 gaben Aggregat ihr Live-Debüt auf dem Fusion Festival, woraufhin sie mit dem Hamburger Visual-Effects-Studio “visual distractions” zusammenarbeiteten, um ihr erstes Musikvideo zu produzieren. Sie wurden zu Konzerten nach Rio de Janeiro eingeladen und nahmen anschließend ihr erstes Album “1” in den “Clouds Hill Recording Studios” auf. Ende 2019 gründeten Aggregat den “Bund zur Förderung von Elektroakustik in Musik und Kunst” und verwirklichen in diesem Rahmen eine Konzertreihe in der ehemaligen Lübecker “Kulturwerft Gollan”. Im Jahr 2020 wurden das Album und einige Videos veröffentlicht. Remixe von Künstlern wie Paul Frick, <L_, Cyrk und anderen ergänzen die Singles. In Kürze erscheint ihr neues Album.
2022 standen Aggregat unter anderem bei der KI-Biennale in Essen, auf dem Fusion Festival, beim Musikmarathon Eupen (BE), dem Festival On lâche rien sauf les chiens in Rennes (FR) und in der Schlosskirche Neustrelitz auf der Bühne. Im Herbst 2023 veröffentlichen sie ihr zweites Album.